LA VOIX HUMAINE - Die menschliche Stimme

Opern-Sprechtheater-Verschneidung nach Jean Cocteau und Francis Poulenc


Regie, Konzept & Bühne: Clara Hinterberger und Tommy Wiesner

Spiel und Gesang: Stefanie Rösner und Suzanne Jerosme

Piano: Younghee Hwang

Kostüm: Marie Harneit

Dramaturgie: Oliver Held und Pia Rabea Vornholt

Eine Frau und ein Telefon. Am anderen Ende der Leitung ein Phantom. Ein letztes Gespräch, dann ist man getrennt. Die Frau gerät in diesem Spiel aus Trauer und Lügen in einen Daseinskampf. In diesem Projekt werden es zwei Frauen sein: Die eine spricht, die andere singt. Wie verändert sich diese Geschichte, wenn die Frauen beginnen, sich über sie zu erheben? Was geschieht, wenn Oper und Sprechtheater eine Beziehung eingehen? Sich Sprache und Klang zu einer Partitur verschränken, in der zwei Frauen vielleicht durch Verschwesterung aus dem Monolog entkommen?


Pressestimmen:


Sie hängen in den Seilen, werden vom Häufchen Elend, das einem Mann am anderen Ende der Leitung gefallen will, der sich von ihr getrennt hat, zur selbstsicheren Frau, die sich von den Schnüren und damit auch von dem am anderen Ende der Leitung berfreit. (...) Wunderbar Schauspielerin Stefanie Rösner, wie sie alle emotionalen Schwankungen durchlebt, schreit, weint, lacht . Und gleichfalls wunderbar wie Sängerin Suzanne Jerosme diese Gefühle aufnimmt und gesanglich auf französisch nochmal durchlebt. Da ist keine starre Trennung von Spiel und Gesang, von Oper und Schauspiel, von Klang und Sprache. Alles vermischt sich, spiegelt sich, Videoinstallationen verstärken den Eindruck. (...) Tommy Wiesner, eigentlich Ensemblemitglied am Theater Aachen, zeigt nach „Das Ende von Eddy“ mit „Die menschliche Stimme“ seine zweite Regiearbeit. Unterstützt wurde er von Regisseurin Clara Hinterberger. Gemeinsam haben die beiden eine interdisziplinäres, mutiges Projekt geschaffen und dabei auch noch das Bild der Frau aus Cocteaus Ursprungstext überdacht. Dafür werden sie an einem insgesamt umjubelten Premierenabend mit lautem Applaus belohnt. Ein lohnenswerter Theaterabend, gleichermaßen für ein jüngeres wie auch ein älteres Publikum geeignet. Ein perfektes Stück für die Kulisse im Mörgens und ein Zeichen dafür, dass alte Inhalte modern umgedacht werden können, wenn man die Inszenierung ein wenig anders angeht.


    -Kira Wirtz für die Aachener Nachrichten